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GALERIE AM PLATZ

Der Treffpunkt für Kunstinteressierte mitten in Eglisau.

Die Galerie am Platz zeigt aktuelles Kunstschaffen ausserhalb der städtischen Zentren.

Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland und aus der Region Zürich Unterland präsentieren hier ihre Werke. Die Auswahlgruppe der Galerie realisiert sechs Ausstellungen pro Jahr aus verschiedenen Bereichen der Bildenden Kunst.

Aktuell
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Vernissage: Sonntag 7. Dezember 2025 11 – 13 Uhr

Finissage: Samstag 10. Januar 2026 15 –17 Uhr

Gruppenausstellung

7. Dezember bis 10. Januar 2026

„Zeichnung“ – fünf Künstlerinnen haben sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Esther Amrein, Maria Bill, Antonia Hersche, Regula Spörri und Regula Weber präsentieren vielschichtige Werke dazu. Sie sind mit Nadel, mit Blei- und Farbstift, mit Animation, mit Raum und mit Graphit entstanden – immer geht es ums Zeichnen, um Punkte, die aneinander gereiht eine Linie bilden. Durch unterschiedliche Aspekte setzen sie damit Zeichen.

Esther Amrein beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Linie. Diese ist in ihren Zeichnungen, Objekten und Installationen präsent. Oftmals zeichnet die Künstlerin mit Nadel und Faden wie etwa die zwei Handstickereien auf Baumwolle. Frei hängend im Raum können sie von beiden Seiten betrachtet werden. Vorder- und Rückseite erzeugen eine eigene Zeichnung. Ausgangspunkt sind technische Zeichnungen der Handbewegungen beim textilen Arbeiten, die neu zusammengesetzt, beziehungsweise neu verbunden und verknotet wie verästelte Flechtwerke erscheinen. Diese Verknotungen finden sich auch im gestickten Buch der Künstlerin wieder. Auf zwölf Seiten lotet sie mit schwarzem Faden verschiedene Knotformen aus.

 

Ein hybrides Wesen, das aus architektonischen und mineralischen Elementen zu bestehen scheint, ist von der Künstlerin Maria Bill als LARVAE geschaffen worden. Mit Blei- und Farbstift kreiert sie diese dualistische Gestalt, die durch eine Umhüllung geschützt ist. Und ähnlich wie bestimmte Quarze, die andere Kristalle in Symbiose beherbergen oder umschliessen, ist diese Hülle Wirt für ein hybrides, halborganisches Mischwesen, das sich im Inneren entwickelt und sich dort bewegt. Bewusst entscheidet sich die Künstlerin zudem, die Zeichnung horizontal zu präsentieren, um Assoziationen zu einem schwimmenden Urwesen aus dem Meer zu wecken. Einen spielerischen Umgang pflegt Maria Bill auch in ihrem zweiten Werk FANTOME BLURR, das sie aus flexiblem Verpackungsmaterial fertigt. Die Struktur des Materials wirkt wie ein Drahtgeflecht und gibt ein Basismotiv für diese „Zeichnung“. Sie besteht aus mehreren Schichten vertikaler Striche die, durch gesprühte Metallfarben aus LARVAE übernommen, eine leichte monolithische Form definieren.

 

In der Videoarbeit Widerspiel – Wiederspiel von Antonia Hersche tanzen zwei Figuren um ihre eigene Achse. Sie tanzen auf den Planeten, der Erde, der Sonne, dem Mond und tanzen auf anderem mehr. Ein Wiederspiel von Kausalitäten beginnt und verdichtet sich zu einem rotierenden Geflecht, zu einer Collage. Die Wiederholung und die Zerstörung nehmen ihren Lauf. Die Figuren tanzen weiter, gemeinsam, von- und zueinander, doch stets miteinander verbunden und lösen sich auch auf. Die Animation, die aus mehr als hundert Zeichnungen besteht, entstand 2013 und ist die Grundlage für diese neue Videoarbeit.

 

Regula Spörri tariert in ihrem Werk Blush 2 das fragile Gleichgewicht aus. Der grosse rosarote Ring, an einen Hula Hoop Ring erinnernd, schwebt schwerelos im Raum. Er ist seiner suggerierten Funktion, als Objekt für Spiel und Bewegung zu dienen, enthoben und fungiert nun als Kunstintervention. Der Ring wird von langen, dunklen Haaren gehalten, die den Ring umarmen, als ob sie ihn zu sich ziehen wollten. Nebst dieser installativen Arbeit ist ein kleineres Objekt, ein Kleines Universum der Künstlerin in der Ausstellung präsent.

 

Mehrere Arbeiten zeigt auch Regula Weber. Einerseits Film-Bruch-Stück I und II und anderseits zwei Zeichnungen mit den Titeln Im Spiel und Wellen schlagen.

 

Alle Werke beinhalten thematisch das Verschwinden, das Vergessen und die Erinnerung. In Film-Bruch-Stück I und II, die nebeneinander vom Fenster bis zum Boden ausgerollt präsentiert werden, sind auf verschiedenen Transfer-Papierstücken Erinnerungsfragmente gezeichnet. Regula Weber konzentriert sich dabei ausschliesslich auf die Formen und lässt Details der ursprünglichen Vorlagen, Schwarzweissfotografien aus ihrer Kindheit, weg. Sie kombiniert die einzelnen Blätter miteinander und setzt sie bruchstückartig zu einem Filmstreifen zusammen. So entsteht eine neue Abfolge, eine „neue“ Geschichte. Die Kindheitserinnerungen sind nun losgelöst von Raum und Zeit in die Abstraktion geführt.

 

Auch in den zwei Zeichnungen Im Spiel und Wellen schlagen fragmentiert Regula Weber die Bildmotive durch Aussparung, Unschärfen und vielfältige Schichtungen – eine neue Sicht auf Altbekanntes wird dadurch möglich. Erinnerungen werden in die Gegenwart transformiert und laden zu Neuinterpretation ein.

 

Text: Sibylle Meier

VORSCHAU

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